Notice: This page requires JavaScript to function properly.
Please enable JavaScript in your browser settings or update your browser.
Lernen Einführung in Eigenvektoren und Eigenwerte | Grundlagen der Linearen Algebra
Mathematik für Data Science

bookEinführung in Eigenvektoren und Eigenwerte

Note
Definition

Eigenwerte und Eigenvektoren beschreiben, wie eine Matrix Vektoren im Raum transformiert. Ein Eigenvektor ist ein von Null verschiedener Vektor, dessen Richtung bei der Multiplikation mit der Matrix unverändert bleibt. Der zugehörige Eigenwert gibt an, wie stark der Vektor gestreckt oder gestaucht wird.

Was sind Eigenvektoren und Eigenwerte?

Ein Eigenvektor ist ein von Null verschiedener Vektor, der bei Anwendung einer Matrix nur in seiner Länge verändert wird. Der entsprechende skalare Wert, der diese Veränderung beschreibt, ist der Eigenwert.

Av=λvA\vec{v} = \lambda\vec{v}

Dabei gilt:

  • AA ist eine quadratische Matrix;
  • λ\lambda ist der Eigenwert;
  • v\vec{v} ist der Eigenvektor.

Beispielmatrix und Ausgangssituation

Angenommen:

A=[4123]A = \begin{bmatrix} 4 & 1 \\ 2 & 3 \end{bmatrix}

Es sollen Werte für λ\lambda und Vektoren v\vec{v} gefunden werden, sodass gilt:

Av=λvA \vec{v} = \lambda \vec{v}

Charakteristische Gleichung

Um λ\lambda zu bestimmen, die charakteristische Gleichung lösen:

det(AλI)=0\det(A - \lambda I) = 0

Einsetzen:

det[4λ123λ]=0\det \begin{bmatrix} 4-\lambda & 1 \\ 2 & 3-\lambda \end{bmatrix} = 0

Determinante berechnen:

(4λ)(3λ)2=0(4-\lambda)(3-\lambda) - 2 = 0

Lösen:

λ27λ+10=0λ=5,  λ=2\lambda^2 - 7\lambda + 10 = 0 \\ \lambda = 5, \; \lambda = 2

Eigenvektoren bestimmen

Nun für jedes λ\lambda lösen.

Für λ=5\lambda = 5:

Subtrahieren:

(A5I)v=0(A - 5I)\vec{v} = 0 [1122]v=0\begin{bmatrix} -1 & 1 \\ 2 & -2 \end{bmatrix} \vec{v} = 0

Lösen:

v1=v2v_1 = v_2

Daher:

v=[11]\vec{v} = \begin{bmatrix} 1 \\ 1 \end{bmatrix}

Für λ=2\lambda = 2:

Subtrahieren:

(A2I)v=0(A - 2I)\vec{v} = 0 [2121]v=0\begin{bmatrix} 2 & 1 \\ 2 & 1 \end{bmatrix} \vec{v} = 0

Lösen:

v1=12v2v_1 = -\tfrac{1}{2} v_2

Daher:

v=[12]\vec{v} = \begin{bmatrix} -1 \\ 2 \end{bmatrix}

Eigenpaar bestätigen

Sobald ein Eigenwert λ\lambda und ein Eigenvektor v\vec{v} vorliegen, überprüfen, ob gilt:

Av=λvA \vec{v} = \lambda \vec{v}

Beispiel:

A[11]=[55]=5[11]A \begin{bmatrix} 1 \\ 1 \end{bmatrix} = \begin{bmatrix} 5 \\ 5 \end{bmatrix} = 5 \begin{bmatrix} 1 \\ 1 \end{bmatrix}
Note
Hinweis

Eigenvektoren sind nicht eindeutig.
Ist v\vec{v} ein Eigenvektor, so ist auch jedes skalare Vielfache cvc \vec{v} für c0c \neq 0 ein Eigenvektor.

Beispiel:

[22]\begin{bmatrix} 2 \\ 2 \end{bmatrix}

ist ebenfalls ein Eigenvektor für λ=5\lambda = 5.

Diagonalisierung (Fortgeschritten)

Wenn eine Matrix AA nn linear unabhängige Eigenvektoren besitzt, kann sie diagonalisiert werden:

A=PDP1A = PDP^{-1}

Dabei gilt:

  • PP ist die Matrix mit den Eigenvektoren als Spalten;
  • DD ist eine Diagonalmatrix der Eigenwerte;
  • P1P^{-1} ist die Inverse von PP.

Die Diagonalisierung kann überprüft werden, indem A=PDP1A = PDP^{-1} kontrolliert wird.
Dies ist nützlich zur Berechnung von Potenzen von AA:

Beispiel

Gegeben sei:

A=[3102]A = \begin{bmatrix} 3 & 1 \\ 0 & 2 \end{bmatrix}

Eigenwerte bestimmen:

det(AλI)=0\det(A - \lambda I) = 0

Lösen:

λ=3,  λ=2\lambda = 3, \; \lambda = 2

Eigenvektoren bestimmen:

Für λ=3\lambda = 3:

v=[10]\vec{v} = \begin{bmatrix} 1 \\ 0 \end{bmatrix}

Für λ=2\lambda = 2:

v=[11]\vec{v} = \begin{bmatrix} -1 \\ 1 \end{bmatrix}

Konstruktion von P,DP, D und P1P^{-1}:

P=[1101],D=[3002],P1=[1101]P = \begin{bmatrix} 1 & -1 \\ 0 & 1 \end{bmatrix}, \quad D = \begin{bmatrix} 3 & 0 \\ 0 & 2 \end{bmatrix}, \quad P^{-1} = \begin{bmatrix} 1 & 1 \\ 0 & 1 \end{bmatrix}

Berechnung:

PDP1=[3102]=APDP^{-1} = \begin{bmatrix} 3 & 1 \\ 0 & 2 \end{bmatrix} = A

Bestätigt.

Bedeutung:

Zur Berechnung von Potenzen von AA, wie AkA^k. Da DD diagonal ist:

Ak=PDkP1A^k = P D^k P^{-1}

Dies beschleunigt die Berechnung von Matrixpotenzen erheblich.

Wichtige Hinweise

  • Eigenwerte und Eigenvektoren sind Richtungen, die unter einer Transformation unverändert bleiben;
  • λ\lambda streckt v\vec{v};
  • λ=1\lambda = 1 lässt v\vec{v} im Betrag unverändert.
question mark

Wozu wird die charakteristische Gleichung verwendet?

Select the correct answer

War alles klar?

Wie können wir es verbessern?

Danke für Ihr Feedback!

Abschnitt 4. Kapitel 11

Fragen Sie AI

expand

Fragen Sie AI

ChatGPT

Fragen Sie alles oder probieren Sie eine der vorgeschlagenen Fragen, um unser Gespräch zu beginnen

Awesome!

Completion rate improved to 1.96

bookEinführung in Eigenvektoren und Eigenwerte

Swipe um das Menü anzuzeigen

Note
Definition

Eigenwerte und Eigenvektoren beschreiben, wie eine Matrix Vektoren im Raum transformiert. Ein Eigenvektor ist ein von Null verschiedener Vektor, dessen Richtung bei der Multiplikation mit der Matrix unverändert bleibt. Der zugehörige Eigenwert gibt an, wie stark der Vektor gestreckt oder gestaucht wird.

Was sind Eigenvektoren und Eigenwerte?

Ein Eigenvektor ist ein von Null verschiedener Vektor, der bei Anwendung einer Matrix nur in seiner Länge verändert wird. Der entsprechende skalare Wert, der diese Veränderung beschreibt, ist der Eigenwert.

Av=λvA\vec{v} = \lambda\vec{v}

Dabei gilt:

  • AA ist eine quadratische Matrix;
  • λ\lambda ist der Eigenwert;
  • v\vec{v} ist der Eigenvektor.

Beispielmatrix und Ausgangssituation

Angenommen:

A=[4123]A = \begin{bmatrix} 4 & 1 \\ 2 & 3 \end{bmatrix}

Es sollen Werte für λ\lambda und Vektoren v\vec{v} gefunden werden, sodass gilt:

Av=λvA \vec{v} = \lambda \vec{v}

Charakteristische Gleichung

Um λ\lambda zu bestimmen, die charakteristische Gleichung lösen:

det(AλI)=0\det(A - \lambda I) = 0

Einsetzen:

det[4λ123λ]=0\det \begin{bmatrix} 4-\lambda & 1 \\ 2 & 3-\lambda \end{bmatrix} = 0

Determinante berechnen:

(4λ)(3λ)2=0(4-\lambda)(3-\lambda) - 2 = 0

Lösen:

λ27λ+10=0λ=5,  λ=2\lambda^2 - 7\lambda + 10 = 0 \\ \lambda = 5, \; \lambda = 2

Eigenvektoren bestimmen

Nun für jedes λ\lambda lösen.

Für λ=5\lambda = 5:

Subtrahieren:

(A5I)v=0(A - 5I)\vec{v} = 0 [1122]v=0\begin{bmatrix} -1 & 1 \\ 2 & -2 \end{bmatrix} \vec{v} = 0

Lösen:

v1=v2v_1 = v_2

Daher:

v=[11]\vec{v} = \begin{bmatrix} 1 \\ 1 \end{bmatrix}

Für λ=2\lambda = 2:

Subtrahieren:

(A2I)v=0(A - 2I)\vec{v} = 0 [2121]v=0\begin{bmatrix} 2 & 1 \\ 2 & 1 \end{bmatrix} \vec{v} = 0

Lösen:

v1=12v2v_1 = -\tfrac{1}{2} v_2

Daher:

v=[12]\vec{v} = \begin{bmatrix} -1 \\ 2 \end{bmatrix}

Eigenpaar bestätigen

Sobald ein Eigenwert λ\lambda und ein Eigenvektor v\vec{v} vorliegen, überprüfen, ob gilt:

Av=λvA \vec{v} = \lambda \vec{v}

Beispiel:

A[11]=[55]=5[11]A \begin{bmatrix} 1 \\ 1 \end{bmatrix} = \begin{bmatrix} 5 \\ 5 \end{bmatrix} = 5 \begin{bmatrix} 1 \\ 1 \end{bmatrix}
Note
Hinweis

Eigenvektoren sind nicht eindeutig.
Ist v\vec{v} ein Eigenvektor, so ist auch jedes skalare Vielfache cvc \vec{v} für c0c \neq 0 ein Eigenvektor.

Beispiel:

[22]\begin{bmatrix} 2 \\ 2 \end{bmatrix}

ist ebenfalls ein Eigenvektor für λ=5\lambda = 5.

Diagonalisierung (Fortgeschritten)

Wenn eine Matrix AA nn linear unabhängige Eigenvektoren besitzt, kann sie diagonalisiert werden:

A=PDP1A = PDP^{-1}

Dabei gilt:

  • PP ist die Matrix mit den Eigenvektoren als Spalten;
  • DD ist eine Diagonalmatrix der Eigenwerte;
  • P1P^{-1} ist die Inverse von PP.

Die Diagonalisierung kann überprüft werden, indem A=PDP1A = PDP^{-1} kontrolliert wird.
Dies ist nützlich zur Berechnung von Potenzen von AA:

Beispiel

Gegeben sei:

A=[3102]A = \begin{bmatrix} 3 & 1 \\ 0 & 2 \end{bmatrix}

Eigenwerte bestimmen:

det(AλI)=0\det(A - \lambda I) = 0

Lösen:

λ=3,  λ=2\lambda = 3, \; \lambda = 2

Eigenvektoren bestimmen:

Für λ=3\lambda = 3:

v=[10]\vec{v} = \begin{bmatrix} 1 \\ 0 \end{bmatrix}

Für λ=2\lambda = 2:

v=[11]\vec{v} = \begin{bmatrix} -1 \\ 1 \end{bmatrix}

Konstruktion von P,DP, D und P1P^{-1}:

P=[1101],D=[3002],P1=[1101]P = \begin{bmatrix} 1 & -1 \\ 0 & 1 \end{bmatrix}, \quad D = \begin{bmatrix} 3 & 0 \\ 0 & 2 \end{bmatrix}, \quad P^{-1} = \begin{bmatrix} 1 & 1 \\ 0 & 1 \end{bmatrix}

Berechnung:

PDP1=[3102]=APDP^{-1} = \begin{bmatrix} 3 & 1 \\ 0 & 2 \end{bmatrix} = A

Bestätigt.

Bedeutung:

Zur Berechnung von Potenzen von AA, wie AkA^k. Da DD diagonal ist:

Ak=PDkP1A^k = P D^k P^{-1}

Dies beschleunigt die Berechnung von Matrixpotenzen erheblich.

Wichtige Hinweise

  • Eigenwerte und Eigenvektoren sind Richtungen, die unter einer Transformation unverändert bleiben;
  • λ\lambda streckt v\vec{v};
  • λ=1\lambda = 1 lässt v\vec{v} im Betrag unverändert.
question mark

Wozu wird die charakteristische Gleichung verwendet?

Select the correct answer

War alles klar?

Wie können wir es verbessern?

Danke für Ihr Feedback!

Abschnitt 4. Kapitel 11
some-alt